Unsere
Ahnen
Die Sippe und die Familie
In vorhergehenden Ausführungen habe ich über die
voraussichtliche Gründungszeit von Halverscheid und die
Definition und Herrühren
unseres Namens berichtet, Klima und Geologie angesprochen und viele
andere
sachbezogene Aussagen
in den
unterschiedlichsten Kapiteln getroffen.
–
Die Sippe und Familie
aber immer nur in den Randbemerkungen
erwähnt.
Der Kenntnisstand
über unsere Familie ist allerdings in
einen ausführlich gestalteten Stammbaum eingeflossen, der
gleichzeitig Basis für
dieses Kapitel und eine anschauliche Dokumentation und Vernetzug
über zwölf
Generationen darstellt.
Genealogen sprechen von
der zwölften Generation als die
Generation der „Stammgroßeltern“ -
was in unserem Fall sogar zutreffend ist, da
mit der zwölften Generation die Halverscheider von
Halverscheid
urkundlich durch die Kirchenbücher von Halver erstmalig als
Familie in Folge
nachvollzogen werden kann.
An dieser Stelle ist im
Besonderen Herrn Johannes Turck Dank
gesagt; durch seine Initiative und Förderung ist die
Verkartung der
Kirchenbücher des Kirchspiels Halver erfolgt, die einen
Zeitraum von 1648 bis 1874
erfaßt.
Diese umfangreiche
„Vorarbeit“, für jeden Familienforscher
alteingessener Geschlechter des Halveraner Lebensraumes eine Fundgrube,
ist
auch Basis meiner Familienforschung. Das Zusammentragen der Daten der
Geburt, Taufe, Heirat und Tod war durch Einsicht in diesen bestehenden
Datenbestand nur noch kriminalistische Sucharbeit und das Kombinieren
von
Fakten.
Die Kombination und
Auswertung mit existierenden Urkunden im
Familienbesitz und das „Durchstöbern“ der
Staatsbibliothek Münster, und hier
das Auffinden der Belege (Scrinen) zu den Hypothekenbüchern
des
Kirchspiels Halver
(Bd. 1, 1715, bis Bd. 15, 1808), das Durcharbeiten der
„Gütervezeichnisse der Gemeinde Halver“
(ab 1830) im Kreisarchiv Altena; und
die Sichtung der „Grundbücher der
Öckinghauser Bauernschaft“ (ab 1810) im
Amtsgericht Lüdenscheid, eine Bestätigung und
Festigung der „Stammbaumaussage“
und der nachfolgenden Ausarbeitung.
Mit den Daten unserer
Familie war es
aber nicht getan. Will man eine fundierte Aussage treffen und eine
möglichst genaue Dokumentation erstellen, muß auf
viele
verwandte Familien zurückgegriffen werden. Dies habe ich
getan, und
gleichzeitig auch die Familien erfaßt, die zwar nicht
verwandt
aber auf Halverscheid zum gleichen Lebenszeitraum
ansässig
waren. Die letztere Maßnahme
war vor allem für und bei der Erstellung der Ortsgeschichte
wichtig und notwendig.
Probleme tauchten da auf, wo eine Braut / Bräutigam aus einem
anderen Kirchspiel gebürtig waren oder dahin verzogen. Diesen
Sachverhalten bin ich nicht
nachgegangen, da sie mir zu zeitaufwendig waren.
Bei bestehenden Verwandtschaften durch Vermählung
mit Frauen
aus alten aber auch bekannten Familien - wie unsere
Ugroßmutter Henriette Woeste; und Großmutter Emma
Rövenstrunck, werde ich an anderer Stelle auf vorliegende
Literatur zurückgreifen und Hinweise geben.
Eine Auflistung aller mir für meine Forschung zur
Verfügung
gestandenen Kirchenbuchaufzeichnungen (die ich besitze)
über
Geburt, Heirat und Tod folgen:
Halverscheid
Rövenstrunck Cramer
(Krämer) Clever
Spelsberg
Bremicker (Bredenbach)
Pfonnage
Gogarten
Lömscheid
Stamm Zum
Kuhlen auf dem
Berg obere
Bommrt
Müller vom
Dahl vom
Ohle
Vahlefeld
Löh
Richter Berken
Roffhake
Sechtenbeck
Werthmann Höngen /
Hüngen
Reeswinkel Kritzler
Bornefeld
Schulte Eichen / Eicken /
Eicker Crummenerl /
Krummenerl
Köhne
Dörnen
Funke
Eichholz Groll vom
Brocke / vom
Bruch Lange Himmen /
Hymmen
Rotthausen
Hellmich
Heer
Ellinghaus
Nohse Glörfeld
Halbach
vom Hofe Huess Holle
/
Hohle
Kralle
Mesenhöller
Runde Nölle /
Noelle Trimpop
Dahlhausen
Ächtern Brünninghaus
Schalksmühle
Hohage zum
Dahl Kalleweg
Klüppelberg
Steinbach
Ackermann
Vollmann
Gessler
Spannagel Honsel
Schmidtmann
Enneper
Koch
Rittinghaus
Hülsmann
Lumberg Sechtenbeck
Schäfer
Öckinghausen
Eversberg
Linneper Schweitzer
Kettling
Kellermann Rademacher
Krägeloh
Pühl
Brünninghaus Küpper
Egen
Hedfeld
Lausberg Spiritus
Diese rund neunzig Familiendarstellungen sind jede für sich
Werke
mit informativer Aussagekraft. Interessierte Leser können sie
nutzen für Statistiken:
wie Lebenserwartung von Jungen / Männern, Mädchen /
Frauen,
durchschnittliche Kinderzahl je Ehepaar, häufigste Krankheiten
im
Zusammenhang mit der Todesfolge usw.
Ich habe diese Informationen für meine Ausarbeitungen nicht
direkt
genutzt, allerdings haben sie mir bei manchen
Schlußfolgerungen aufschlußreiche
Entscheidungshilfe
gegeben.
Interessant festzustellen war für mich,
daß im
Geburts- und Taufregister erst ab 1766 bis 1800 sporadisch auch der
Name der Mutter, ab 1800 dann auch generell genannt wird. Von Anbeginn
der Aufschreibung (1648) bis 1766 hatte man darauf verzichtet, was
allerdings die
Familienforschung erschwerlicher machte.
Ausnahmen wurden nur bei außerehelich gezeugten Kindern
gemacht. In diesen Fällen wurden die Mutter und Vater genannt.
Aufgefallen ist mir dies
in einer Aufzeichnung von 1697
Den
21ten
December 1697 Engelen, Johannes zu Halverscheid Tochtern
mit
Kersten, Seel.Tevesen auffm Berge Sohn, ohnehlich
gezeugtes Töchterlein
getauft und Engel Maria genennet worden.
Die Mutter war xx Jahre alt
Gleiches passierte 1699
Den
5ten
Aprilis 1699 Johann Caspars Elbinghaußs mit Henrichs zu Halverscheid
Tochter Anna Sibylla ohnehlich gezeugtes Töchterlein getauft und
Anna Maria genennet worden.
Die Mutter war xx Jahre alt.
Taufzeugen / Paten
erwähnte man erst ab 1717; diese Regelung
bei den Kirchenbüchern half mir oft bei der
endgültigen Festlegung
der Verwandtschaftsverhältnisse.
Ab 1800 wurde nunmehr
auch der Beruf des Vaters angegeben.
Anfänglich waren auch die Angaben in den Heiratsregistern
sehr spärlich.
Es hieß da:
Den
17.ten
November 1649 Petern, S. Gotschalcks Zu Halverscheide
Ehelichen
Sohn, copuliert mit Enneken, S. Bingens Zum Cleffe
ehelichen
Tochter.
Ab 1790/1800
änderte sich auch hier einiges:
Erst war
man noch mit der Nennung Vater/Bräuttigam Mutter/Bräutigam
zufrieden; im Laufe
der nächsten 15/20 Jahre führte man auch die Eltern
der Braut, das
Alter des Hochzeitspaares und die Trauzeugen auf, im
Bedarfsfalle
wurden auch noch Bemerkungen hinzugefügt.
Wie bei den Geburts- und
Taufdaten, so waren die Aussagen
bei den ersten Sterbe- und Begräbnisdaten ebenfalls sehr
dürftig.
Bei der ältesten
Aufschreibung (von 1648) heißt
es:
Den 1ten
December 1648 Hansens Daroben zu Halverscheide Fraw
begraben
worden.
1662 Halverscheid
Catharina
Den
3ten
Majus 1662, Thrina , Hansens droben Zu Halverscheid fraw begraben
worden.
Besonders
aussagefähig waren diese Mitteilungen nicht, erst
ab 1800 wurden die Sterbe- und Begräbnisdaten umfangreicher
und damit für
die Erstellung von Stammdateien griffiger.
Bei der Ausarbeitung und dem Zugriff auf Aufzeichnungen der
Geburtsregister des Kirchenbuches viel mir auf, daß bei den
Vornamen der
Männer die Rufnamen in unserer Famile „daroben zu
Halverscheid“ fast immer Herman, Heinrich,
Henrich bzw. Hermann Heinrich, Hermann Henrich,
Johann oder
Johann Hermann, bzw. Johann Henrich
waren.
Man kann davon ausgehen, daß der Erstgeborene, bis auf
wenige Ausnahmen, immer mit dem Rufnamen Herman oder Heinrich,
alternativ als
Kopplung Herman Heinrich angesprochen wurde.
Für das Verfolgen einer genealogischen Linie und die
Beweisführung der Richtigkeit ist die konsequente
Vornamen-Nennung eine große
Hilfe.
Das hat sich bis in meine Generation durchgesetzt. Der
älteste Onkel hieß Herman, dessen Sohn Karl Herman
und mein Bruder Hugo heißt
mit vollem Rufnamen Hugo Heinrich.
Bei den Rufnamen der
Frauen verhielt es sich ähnlich:
der
ersterwähnte Name war Enneke, der steht für Anna;
Greite, für
Grete;
Anna
war in
der Folge der dominierende Rufname, der gekoppelt
wurde zu Anna Greta, Anna Maria, Anna
Gertrud und ähnlich.
Weil durch Heirat aber
jedesmal mit der Frau ein neuer Name
in die Familie hineingetragen wurde, hielten sich die Vornamen
nicht mit einer solchen Standhaftigkeit.
Bei der Familie „hiuten“ oder „unten zu
Halverscheid“ treten
ähnliche Varianten auf. Der Name Gottschalck kann hier ein
Familien-Indiez sein.
Das Benennen der Kinder mit immer gleichen Vornamen führte
vornehmlich am Anfang der Forschung zu Problemen.
War ein Erstgeborener mit Herman Heinrich benannt und starb
im Kindesalter, so war es oder konnte sein, daß ein
nachgeborener
Junge dann wieder Herman Heinrich getauft wurde.
Bei der hohen Sterblichkeitsrate im Mittelalter und nicht
immer mit letzter Genauigkeit geführten Eintragungen im
Sterberegister kann es
durchaus vorkommen, daß man sehr schnell auf die falsche Spur
eines
Stammvaters gerät.
Passieren konnte es auch, daß ein Täufling als
Halverscheid
geboren, im Erwachsenenalter durch Verheiratung mit einer Hoferbin
deren
Namen annahm, ein Beispiel dafür ist die Urkunde (Nr. 22) vom
17.
April 1731, abgedruckt im Urkundenbuch II. Dies soll im
übrigen eine
festgeschriebene uralte Sitte im gesamten Westfalen gewesen sein.
Zur Untermauerung meiner
familienkundlichen Untersuchungen
und als Beweisführung und zum besseren Verständnis
der
Zusammenhänge, werde ich im Bedarsfall auf die parallel
bestehenden
Urkundenbücher zugreifen, die dem Interessierten fast immer
eine Detailinformation geben.
Bei Verheiratung bzw. Einheiratung von Halverscheider/innen
in bekannte alte Familien des Kirchspiels Halver, werde ich auf
Aufsätze
des „Allgemeinen Anzeiger“, Halver, aus der Feder
von
Dietrich Pälmer, zurückgreifen, die unter dem Titel
„Alte Bauerngeschlechter unserer Heimat“ in
zwangloser Folge im Jahrgang 1950 erschienen sind.
Über die
Entstehung des Familiennamens „Halverscheid“ habe
ich an anderer Stelle ausführlich berichtet.
Es ist aber auch interessant, wie in alten Urkunden und in
den Aufzeichnungen der Kirchenbücher Beifügungen der
unterschiedlichsten Art
angewandt wurden.
Es wird genannt:
tho
Halverscheid to
Halverscheid zu
Halverscheid
von Halverscheid
Halverscheid zu Halverscheid
zu
Halverscheid im Schürhaus
Daroben
zu Halverscheid
hoch
daroben zu Halverscheid oben
zu
Halverscheid
da boven zu
Halverscheid Halverscheid im Niggenhuse
Hiuten zu
Halverscheid Halverscheid
hieuthen
Unten zu
Halverscheid
zu unten
Halverscheid
Halverscheid
Juten
Übrig geblieben von alle diesen Varianten ist der Hausname
Halverscheid.
Im Ort selbst sprach man
noch bis in die Neuzeit wegen der
Unterscheidung der zwei Halverscheider Höfe bzw. Familien von
den
Niggenhusern oder den Juten.
Die Bezeichnung hiuten (hiueten) gab vielen
Heimatforschern immer
wieder Anlaß zu Spekulationen, weil es dieses Wort im Dialekt
nicht
gibt.
Definitiv steht in dem Steberegister von 1684 aber einmal S.
Petern zu Unten´Halverscheid, das heißt: hiute
steht für unten.
Eine andere Aussage ist: hiute könnte für uthe oder
da authe
= draußen, stehen.
Man muß davon
ausgehen, daß im Mittelalter nur Plattdeutsch
gesprochen wurde; das Verstehen und Schreiben sicher immer Probleme in
sich bargen.
Wie weit
Mißverständnisse der Dialekte führen
können, sei an
folgendem Beispiel gezeigt.
Landparzellen der Halverscheider „Juten“ wurden zum
Teil
durch die Landvermesser als den „Halverscheid im guten
Hause“
zugeschrieben (Urkataster von 1810).
Ob Juten oder
Niggenhuser, fest steht, daß keiner der beiden
Höfe zu dem oder den Ursprungshöfen
(Gebäuden) von Halverscheid gehört,
sondern Absplisse späterer Generationen sind.
Die nun folgende Abhandlung soll die Basis für die
Ermittlung des Ursprungs werden.
Für die
Erstellung des Stammbaumes war die akurate
Durchsicht der Kirchenbücher eine unbedingte Voraussetzung.
Ich hatte dabei
festgestellt, daß um 1650 vierzehn Menschen
(Familienvorstände, Mann und / oder
Frau) mit dem Namen Halverscheid auf Halverscheid lebten, von denen man
mehrere
Familienverbände ableiten kann, die aber insgesamt mit Kind
und Kindeskinder
etwa 40 bis 50 Personen umfaßte.
Ich nenne sie vorerst die Sippe, gebe den Erstgenannten eine
Nummer und treffe
eine Zuordnung zu
einem Familienverband und einer Generationsfolge der ersten / zweiten
Generation und auch eine etwas
spekulative Bestimmung zu den einzelnen Höfen.
Nur
unsere Familie werde ich von Anbeginn bis zur heutigen
Generation auflisten.
1 |
1669 |
Peter
Hieuten zu Halverscheid begraben worden.
(Petern, S.
Gotschalcks Zu Halverscheide ehelicher Sohn) |
2 |
1692 |
Gerdt
zu Halverscheidt begraben worden.
(Gerdes
droben zu Halverscheid) |
3 |
1682 |
Gerdt
des Jüngern zu Halverscheidt Töchterlein getauft und
Anna Elsa
genennet worden. |
4 |
1690 |
Johan-Wilhelmy
zu Halverscheid begraben worden. |
5 |
1696 |
Anna
Catharina, Wesselen Frau zu Halverscheidt begraben worden. |
6 |
1718 |
Henrich
daroben zu Halverscheid begraben worden. |
7 |
1669 |
Hans
Droben zu Halverscheid (Johann S. Thevesen / Tönnesen)
begraben
worden. Vater von Nr.6 Stammvater I |
8 |
1665 |
Johannen, Tönnesens von
Halverscheide
ehelichen Sohn copuliert
mit Marien, S. Hausmanns Zum Kuhlen ehelichen Tochter.
(Sohn von Nr. 7)-
Stammvater II/ Bruder
v. Nr. 6 |
9 |
1699 |
Elisabeth, Gottschalcks zu
Halverscheid Hausfrau begraben worden. |
10 |
1684 |
Clauß von Halverscheid zu
Wippekühl
begraben worden. |
11 |
1687 |
Ist
Caspern, Weßelen von Halverscheid Eydams (Schwiegersohn),
Töchterlein getauft und Anna Elisabeth genennet worden. |
12 |
1706 |
Johann-Hermans zu Halverscheid im
Scheurhaußen Söhnlein geboren und Johann Henrich
getauft
worden (Sohn von Nr. 7) |
13 |
1675 |
Greite (Margaretha) Henrichs zu
Halverscheid Hausfraubegraben
worden. |
14 |
1684 |
Ist
Hilla, S. Petern zu Unten
Halverscheidt wittibe begraben worden. |
Die vorgenannten vierzehn
Menschen, Sippenmitglieder, die
sicher mit weiteren
50/60 Personen der
Halverscheider Sippe und Familien wie
Clever, Bremecker etc im 17. Jhdt. auf Halverscheid lebten und sich in
den
folgenden 60/70 Jahren um die vorstehenden Zahlen Personen vermehrten, bildeten zusammen mit
Kindern und
Kindeskindern vermutlich fünf bis sechs
Familienverbände aber sicher fünfzehn
bis zwanzig Haushaltungen.
Es waren:
1
/ 9 / 14 |
Familie
„unten“, hieuten zu Halverscheid, Peter
(1) und Gottschalck (9) sind Brüder, haben sich aber, wie die
weiteren Recherchen ergaben, in männlicher Linie nicht fort
gepflanzt.
|
2 / 3 /
6 /
7 / 8 / 12 / 13 |
Gehören zu dem Familienverband
droben /
hoch daroben zu
Halverscheid; (2) Gerdt zu Halverscheidt ist
der Vater von Gerdt der Jüngere (3); (6)(8) und
weitere
Geschwister sind Kinder von (7) Stammvater I, Hans Droben
zu Halverscheid, an anderen Stellen
auch Johann S. Thevesen / Tönnesenbenannt; (12) Johann-Hermann
zu
Halverscheid im Scheuerhaußen verheiratet mit Anna
Margaretha
Hohage ist ein Sohn von Stammvater II und gehört
somit in den Familienverband daroben zu
Halverscheid; die Namensnennung des Schürhauses ist
ein
Beleg für die Existenz dieses Hauses;
|
5 und
11 /
10 |
Wesselen (5), Schwiegervater von Caspern
(11), sind dem Familienverband um Wippekühl zu zu ordnen; |
10 |
Clauß von Halverscheid (10) zu
Wippekühl begraben worden - es ist damit
offensichtlich,
daß Wippekühl, Worth, Halverscheider Ohl und
Stephansohl von
Halverscheidern bewohnt wurde; |
4 |
Johann-Wilhelmy zu Halverscheid, zur Zeit
keine Zuordnung zu einem Familienverband; |
13 |
Greita ghört zu dem
Familienverband daroben zu Halverscheid (2, 3, 6, 7, 8), |
14 |
Hilla gehört zu dem
Familienverband
unten
zu
Halverscheid (1 und
9).
|
In den vorhergehenden
Ausführungen habe ich bewußt immer von
der Sippe bzw. von Familienverbänden gesprochen. Eine
eindeutige
Zuordnung der Personen aus den spärlichen Informationen vor
dem
dreißigjährigen Krieg ist sehr spekulativ.
Dennoch, die Adjektive oben, daroben, unten (hiuten) und die
Erwähnung der Zusätze wie Niggenhuser, im
Schürhaus, auf dem Kampe etc.
machten doch bei den meisten Gruppierungen eine eindeutige Aussage
möglich.
Dies gilt vor allem für die Kirchenbuchaufzeichnungen ab
1650.
Da im Grunde die
Halverscheider einen Verband darstellten,
über Generationen miteinander blutsverwandt, versippt,
verschwägert waren,
sind die Eigentumsverhältnisse der Höfe vor dem
siebzehnten Jahrhundert auch
nicht eindeutig zu belegen.
So konnten Erbanteile von „oben zu Halverscheid“
auch einem
„hiuten zu Halverscheid“ oder auch einem
Halverscheid aus dem
„Schürhaus“ zufallen, was die
verwandtschafliche Feststellung der Beziehungen
untereinander bei der Forschung nicht einfacher machte.
Da nach v. Steinem ein
Hof oft aus zehn und mehr
Haushaltungen bestehen konnte, ist eine angenommene Zahl von 60/70 Halverscheidern mehrerer
Generationen und Sippen nicht zu hoch gegriffen.
Nach einem
Wohnstättenverzeichnis von 1793 gab es auf
Halverscheid elf Häuser (Höfe), die Backes
(Nebenhäuser) nicht mitgezählt.
Der auf der Vorseite
abgebildete Kartenauszug des
Urkatasters von 1810/20 zeigt ein
genaues
Abbild der Halverscheider Bebauung, die auch mit sehr großer
Wahrscheinlichkeit den Bestand bis auf „Niggenhus“
für die Zeit des 16./17. Jahrhunderts aufzeigt.
Nach diesem kurzen
Ausflug in den Komplex der Sippe zurück
zu den Familienverbänden.
Die vorstehenden
Ausführungen dürfen nicht darüber hinweg
täuschen, daß auf Halverscheid auch sicher schon
andere Sippen seßhaft waren.
Allerdings alle lebten auf Absplissen der beiden Urhöfe
„oben“ und „unten“.
|