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Wer in der Zukunft lesen will,     
muß in der Vergangenheit buchstabieren!    
- Andre Malraux


Einleitung


Kann ein Name überhaupt tausend Jahre überleben? Ja, er kann! Die Literatur nennt Gründungen von Siedlungen mit den Endungen -hausen, -scheid und -feld ab dem Ende des 7. Jahrhundert als sächsische Gründungen.
Im ersten Werdener Register, mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem 9. Jahrhundert und im zweiten Register aus der Zeit zwischen 1125 und 1138 wird erstmalig der Ort Halverscheid „Haluerscetha“ als abgabepflichtig an die Abtei Werden erwähnt.

Ortsname - Familienname - ich bin vermessen zu sagen, dass es seit dem frühen Mittelalter eine direkte Verbindung zwischen Orts- und Familien- bzw. Sippenname gibt, für Zweifler: spekulieren darf erlaubt sein. Da die Namensnennung Halverscheid nicht unbedingte, direkte Verwandtschaft bedeutet, ist es doch der Hinweis „zum Sippenkreis“ der Halverscheider. Mit dem Hintergrund belegbarer und beweisbarer vieler alter Urkunden, vielfältiger anderer Belege und Karten aus den Staatsarchiven Düsseldorf und Münster, hier vornehmlich Scrinen als Hypothekenbücherbeilagen; Abschriften aus Güterverzeichnissen und Grundbuchauszügen des Amtsgerichts Lüdenscheid, den Urkatastern von 1820/30 läßt sich eine lückenlose Ahnenreihe seit 1600 aufbauen und eine Ortsgeschichte dokumentieren. Für den Aufbau der Ahnenreihe einschließlich eines Sippenkreises wozu Familien wie Clever, Rövenstrunck , Öckinghausen, Woeste und viele andere alte Bauerngeschlechter gehören, war und sind die verkarteten Kirchenbücher des Kirchspiels Halver eine nicht hoch genug einzuschätzende Hilfe.
Herrn Johannes Turck, Mülheim an der Ruhr, gilt mein Dank; unter vielen anderen aber auch den Herren Diebschlag und Villing aus Halver, die mir mit ihrem Erfahrungsschatz gerade in den Anfängen meiner Untersuchungen hilfreich waren.

Am Ende meiner Aufzeichnungen werde ich ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis anhängen, denn ich sprach anfänglich von angelesenem Wissen. Einem Wissen, an dem ich außer dem Lesen kein Anteil habe, es aber dem interessierten Leser darreichen möchte um Hunger auf mehr über seine fast tausendjährige Familiengeschichte zu machen.
Ungeordnet, in zwangloser Folge erzähle ich über das Land unserer gemeinsamen Vorfahren, ihren Lebensraum, Lebensbedingungen wie klimatische und geologische Verhältnisse. Über Familien- und Gemeinschaftsstrukturen, ihre Art zu Leben von Geburt bis zum Tod, über Arbeit, Lebenserwerb und Lebenskampf, Krieg, Frieden, Kirche, kurz und gut über die Lebensart und den Überlebenswillen und die Kraft die sie aufwandten um über Jahrhunderte als Bauern auf schwer zu bearbeitender Scholle zu überleben. Die vorgenannten Betrachtungen werde ich aus den angelesenen Kenntnissen der Veröffentlichungen von bekannten Heimatforschern wie Jung, Dresbach, Pälmer, Schellewald, Meier und vielen anderen Autoren heimatlicher Geschichte erzählend und unterhaltend vortragen.
Mein „Werk“ umfasst aber auch umfangreiche, eigene Forschungen, Untersuchungen, Darstellungen, die sich auf unsere direkte Ahnenreihe und Ortsgeschichte beziehen.
Das Kernstück ist der Stammbaum unserer Familie beginnend mit

Johann S. Thevesen Halverscheid, Hans droben zu Halverscheid geb. vor 1600, gest. am 1. Januar 1669, bis zu meinem Sohn Marc Halverscheid, geb.19. Februar 1963, dem elften direkten Stamm in der Folge Halverscheid,

der gleichzeitig der letzte Namensträger Halverscheid in der Generationsfolge des Autors ist.
Der modernen Zeit fällt leider auch der alte Name Halverscheid als Geburtsname zum Opfer, zwar ist ein Sohn geboren, dieser hört allerdings auf den Namen Heiner Leo Fritz, den Geburtsnamen der Lebensgefährtin, Silke Fritz. Da aber der Name durch andere Sippenmitglieder weiter getragen wird, ist der Fortbestand gesichert.
Der Stammbaum ist eine Herausforderung für die Familienforschung. Eine andere ist die Ortsgeschichte. Um 1600 lebten vierzehn Menschen mit dem Sippennamen Halverscheid „hoch daroben“.
Wie viele Familien waren das, wie waren die verwandtschaftlichen Zusammenhänge, wie die Besitzverhältnisse?

Fragen über Fragen, die bis heute niemand beantwortet hat und beantworten konnte.
Ich habe mich dieser Herausforderung gestellt. Das konnte ich aber nur, weil mir Urkunden aus Familienbesitz zur Verfügung standen und stehen, die in der Versenkung schlummerten und für die sich bisher offensichtlich niemand interessiert hatte. Es ist es wert darüber zu berichten. Ich werde es an anderer Stelle tun.
Die Urkunden, die älteste ist aus dem Jahre 1698 und weitere einhundertdreiundzwanzig wertvolle alte Stücke, zur Zeit mit 1913 beendet, habe ich in drei Urkundenbüchern dokumentiert. Dokumentiert heißt lesbar gemacht und gescannt, so dass man sie zu jeder Zeit problemlos duplizieren kann.
Dann habe ich sie dem Personenkreis des erarbeiteten Stammbaums zugeordnet und sowohl damit den Beweis für die Richtigkeit der eingesetzten Ahnen laut Kirchenbucheintragungen als auch plausible Verbindungen für meine Ortsgeschichte erarbeitet. Diese Urkunden im Zusammenhang mit einer Vielzahl kopierter Dokumente, der bereits erwähnten Scrinen aus dem Staatsarchiv Münster bilden den Grundstock der Ortsgeschichte.
Eine nicht unerhebliche Hilfe bei all dieser Arbeit waren mir meine Ortskenntnisse und das Verstehen des Plattdeutschen.
Nach dem Krieg habe ich nämlich etwa eineinhalb Jahre auf Halverscheid gelebt und vermutlich im Unterbewusstsein das Pflänzchen für mein späteres Hobby gepflanzt.
Es existieren noch eine Vielzahl an Urkunden, Briefen und Rechnungen, die noch der Sichtung und Dokumentation bedürfen, zur Zeit aber für die Forschung nicht relevant sind.

Die aus Familienbesitz befindlichen Urkunden erstellten Urkundenbücher, die Sammlung von Urkunden aus den Staatsbibliotheken Düsseldorf und Münster und diese Ausarbeitung über Familien- und Ortsgeschichte soll den Söhnen, Töchtern und deren Kindern Kenntnis über ihre Herkunft geben und vielleicht auch bei der Bewahrung der eigenen Art die Grundzüge ihres Geschlechts vermitteln.